U16-Europameisterschaft: Starke Pircher kämpft um Gold

Im Vorjahr hatten Lea Haider-Maurer und Anna Pircher bei der U14-EM im tschechischen Most die Silbermedaille im Doppel ergattert. Heuer zeigt Letztere, als Jahrgangsjüngere, bereits bei den Unter-16-Jährigen auf: Die Tirolerin steht bei den 2025 European Junior Championships 16 & Under in Parma sensationell im Einzelfinale. Die 15-Jährige fertigte in der Vorschlussrunde am Freitag die sechstgereihte Tschechin Tereza Hermanová, die in der ITF-U18-Weltrangliste als 83. lediglich einen Platz hinter ihr liegt, gar mit 6:0, 6:2 ab. Die letzte Hürde auf dem Weg zum Triumph in der oberitalienischen Großstadt ist für die zweitgesetzte Pircher samstags um 10:30 Uhr die Niederländerin Antonia Stoyanov, die Nummer fünf der Setzliste. Doch schon der Finaleinzug hat aus rot-weiß-roter Sicht historische Dimensionen: Bei der U16-EM war bei den Mädchen Barbara Schett in Berlin 1992 die bisher letzte österreichische Finalistin und Petra Ritter in Saragossa 1988 die letzte heimische Gewinnerin.
Pircher hatte in der ersten Septemberwoche bei den Damen für Aufsehen gesorgt, beim Alpstar Ladies Open Vienna W75 unter anderen zwei WTA-Top-300-Gegnerinnen besiegt und mit dem Sprung ins Halbfinale des ITF-W75-Events den Einstieg in die Weltrangliste geschafft, bis unter die besten 900. Daran knüpfte sie in Parma nahtlos an. Nach einem Freilos zum Auftakt zerlegte sie die Slowenin Veritsa Yaneva mit 6:2, 6:0, musste darauf beim 6:1, 6:7, 6:2 gegen die Rumänin Ioana Maria Sandru zwar den einzigen Satzverlust hinnehmen, schwächelte aber in weiterer Folge keineswegs. Sie legte ein gutes 6:2, 7:5 gegen die Spanierin Mireia Sagrista Bermejo nach, ehe Viertelfinalkontrahentin Barbara Kostecka (Polen/7) beim Stand von 2:0 für Pircher im ersten Satz aufgeben musste. Und im Semifinale nunmehr die Gala gegen Hermanová, mit der sie sich im ersten Match des Tages nur 62 Minuten lang aufhielt. Den letzten Schritt möchte der Schützling von Oliver Ploner am Samstagvormittag setzen.
Achtelfinals für Haider-Maurer und die ÖTV-Doppel
Gut verkaufte sich auch Haider-Maurer. Die Burgenländerin bezwang nach einem Freilos die Zypriotin Chrysa Maira Titopoulos mit 6:4, 6:0 und die an 14 gereihte Ukrainerin Irma Chukhlich 7:5, 6:2, ehe im Achtelfinale gegen die drittgesetzte Polin Oliwia Sybicka mit 3:6, 1:6 das Aus kam. Im Doppelbewerb schieden Haider-Maurer/Pircher genauso in der Runde der letzten 16 gegen die späteren Siegerinnen Hermanová und Sara Oliveriusová (Tschechien) aus. Bei den Burschen mussten Simon Frießnegger und Felix Raser jeweilig Erstrundenniederlagen hinnehmen. Beim Doppel eliminierten der Wiener und der Steirer dafür nach einem knappen Auftaktsieg immerhin das Nummer-zwei-Duo, im Achtelfinale unterlagen sie dann allerdings im Match Tiebreak. Vor Ort betreut wird die rot-weiß-rote Abordnung in Parma von Sebastian Beutel und Pia König.
