Niederösterreichischer Tennisverband
Davis Cup

Rodionov eröffnet am Freitag Davis Cup Österreich gegen Pakistan

Danach bestreitet ÖTV-Debütant Filip Misolic beim TC Tulln das zweite Einzelmatch.
Verfasst von: Manuel Wachta, 15.09.2022
© | GEPA pictures/ Manfred Binder
Jurij Rodionov startet gegen Muhammad Shoaib.

Bis zum Ablaufen der Nominierungsfrist hatten sich die beiden Teamkapitäne öffentlich noch bedeckt gehalten, wer denn für die eigene Mannschaft beim Davis Cup Österreich – Pakistan in Tulln einlaufen würde. Doch jetzt ist die Katze aus dem Sack: ÖTV-Captain und -Sportdirektor Jürgen Melzer setzt im Einzel auf Jurij Rodionov und Debütant Filip Misolic, im Doppel wie angekündigt auf das eingespielte Duo Alexander Erler und Lucas Miedler. Pakistans Playing Captain Aisam-ul-Haq Qureshi stellte Muzammil Murtaza und Muhammad Shoaib als Einzelspieler auf, im Doppel indes sich selbst mit Aqeel Khan. Bei der Auslosung des Länderkampfes der Weltgruppe I am späten Donnerstagvormittag im Festsaal des Tullner Rathauses, moderiert von ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda, durchgeführt von ITF-Oberschiedsrichterin Sabine Schmidt unter Mithilfe des Tullner Nachwuchstalents Matteo Kamauf, wurde lediglich noch die Spielreihenfolge am ersten Tag ermittelt.

Eröffnen wird die Begegnung am Freitag direkt nach der Eröffnungszeremonie ab 12:45 Uhr (zu sehen ab 12:40 Uhr live auf ORF SPORT+ und www.oetv.tv) Österreichs Nummer eins Rodionov (ATP 137) gegen Pakistans Nummer zwei des Aufgebots Shoaib (ATP -). Im Anschluss wird Misolic (ATP 145) gegen Murtaza (ATP -) ein erstes Mal für das ÖTV-Team spielen. Am Samstag ab 11:00 Uhr (ab 10:55 Uhr live auf ORF SPORT+ und www.oetv.tv) beginnen Erler/Miedler den zweiten Tag mit dem Doppel gegen Qureshi/Khan. Dem folgt das Nummer-eins-Duell zwischen Rodionov und Murtaza. Zum Abschluss ist dann noch das Nummer-zwei-Duell Misolic gegen Shoaib vorgesehen. Die Aufstellungen können bis eine Stunde vor Spielbeginn allerdings noch geändert werden. Das letzte Einzel muss im Davis Cup nicht gespielt werden, sollte bis dahin schon eine Entscheidung gefallen sein.

Gerald Melzer fällt erkrankt aus

Für Österreichs Nationalmannschaft geht’s darum, mit einem Sieg über Pakistan Anfang Februar in der Qualifikation zu den Davis Cup by Rakuten Finals 2023 um einen Platz bei diesen spielen zu können. Die Hürde in Tulln sollte hierbei eine Pflichtaufgabe darstellen, ist auf Seiten Pakistans doch kein einziger Spieler im Kader ATP-gereiht – außer Qureshi im Doppel, wo dieser seit 15 Jahren fast durchgehend unter den Top 100 der Welt steht. Die ÖTV-Auswahl kann dahingegen mit Rodionov und Misolic zwei gestandene ATP-Top-200-Spieler vorweisen – und hätte mit Gerald Melzer sogar noch einen dritten im Kader gehabt. Doch der jüngere Bruder von Kapitän Jürgen Melzer hütet wegen einer fiebrigen Erkrankung das Bett und kann daher nicht spielen. Er wurde deshalb auch aus der Liste der Nominierten gestrichen, diese umfasst bei Österreich hiermit nur vier Spieler, da auf eine Nachnominierung verzichtet wurde. An der deutlichen Favoritenlage für Rot-weiß-rot ändert sich dadurch allerdings nicht viel.

Nicht so viel geändert hat sich auch für Rodionov an seiner persönlichen Ausgangslage, nun da er den Länderkampf beginnen wird: „Für mich ist es relativ egal, ob ich als Erster oder Zweiter spiele. Mein Gegner sagt mir leider nicht allzu viel, und deshalb ist es umso wichtiger, dass ich mich auf mich selbst fokussiere und meine Sachen mache.“ Misolic betonte indes: „Es ist eine Riesenehre, für Österreich im Davis Cup zu spielen. Es freut mich, dass ich ein Teil der Mannschaft bin und das erleben darf, und ich werde natürlich mein Bestes geben, um morgen zu gewinnen.“ Guter Dinge ist ganz besonders auch das heimische Doppelteam, das zuletzt hintereinander die ATP-Challenger in Como und Tulln – auf derselben Anlage wie der Davis Cup – gewonnen hatte: „Das war die bestmögliche Vorbereitung. Also da gibt’s keinerlei Ausreden, wir sind bestmöglich vorbereitet, haben viel Selbstvertrauen und wollen natürlich hoffentlich den entscheidenden dritten Punkt holen“, so Miedler. In diesem Sinne hoffte Erler natürlich, „dass es am Freitag schon 2:0 für uns steht“, zeigte sich aber gewarnt: „Qureshi war schon unter den besten Zehn der Welt, als Nummer acht. Er ist schon etwas älter, aber er steht immer noch um Platz 50.“ In der Tat stehen Erler/Miedler mit Qureshi/Khan zwei 42-jährige Gegner gegenüber, mit dementsprechend viel Erfahrung: „Das wird keine leichte Partie. Qureshi ist vom Ranking her sogar der beste Spieler auf dem Platz. Aber ich glaube schon, dass wir die Partie mit unserem Selbstvertrauen gewinnen können“, ergänzte Miedler.

Jürgen Melzer: „Im Endeffekt muss es reichen“

Auch ÖTV-Kapitän Melzer blickte diesem Länderkampf positiv entgegen: „Ehrlicherweise muss ich sagen, ich weiß nicht ganz, was morgen auf uns zukommt. Wir haben natürlich versucht, uns die gegnerischen Spieler anzusehen. Es gibt jetzt nicht viel Videomaterial. Sie haben überraschenderweise sehr viel Doppel gespielt. Natürlich ist es immer schwer, wenn man einen Gegner nicht so kennt. Aber unsere Spieler sind gut vorbereitet, hatten eine tolle Trainingswoche und werden definitiv ready in diesen Länderkampf gehen. Das Ziel ist klar ausgelegt: Wir wollen das Ding gewinnen.“ Das sollte vor allem im Einzel gut zu bewerkstelligen sein: „Ich bin immer noch der Meinung, dass unsere Spieler vor allem im Einzel sicherlich eine Klasse besser sind. Das gilt es morgen dann aber auch auf den Platz zu bringen. Es ist aber immer schwer, wenn man auf diesen doch auch mit einem großen Rucksack an Druck geht.“ Dennoch betonte Melzer: „Ich bin sehr zuversichtlich, wenn die Jungs ihre Leistung abrufen, dass wir dann morgen mit 2:0 in Führung gehen. Im Endeffekt muss es reichen.“

Pakistans Playing Captain Qureshi streute der ÖTV-Auswahl indes so wie bereits bei der Pre-Draw-Pressekonferenz Rosen: „Es ist für Pakistans Tennis ein historischer Moment, gegen eine der großen Tennisnationen der Welt zu spielen. Alle Jungs sind schon extrem aufgeregt und motiviert, am Freitag und Samstag zu spielen. Wir werden unser Bestes geben, um dem österreichischen Team einen guten Wettkampf zu liefern. Das ist für uns eine gute Herausforderung.“

Davis Cup 2022, Weltgruppe I in Tulln:

Österreich – Pakistan

Freitag
Jurij Rodionov – Muhammad Shoaib
Filip Misolic – Muzammil Murtaza

Samstag
Alexander Erler / Lucas Miedler – Aqeel Khan / Aisam-ul-Haq Qureshi
Jurij Rodionov – Muzammil Murtaza
Filip Misolic – Muhammad Shoaib

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© | GEPA pictures/ Manfred Binder
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